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| | Bergwörterbuch 1871
GLÜCK AUF — der Gruß des Bergmanns
„Glück auff! ist der Bergleute gewöhnlichster Gruß. Und würden sie es
sehr übel empfinden, wenn einer sagen wollte: Glück zu. Indem die Klüfft und
Gänge sich nicht zu —, sondern auffthun müssen." (Herttwig)
Glück auf ist hiernach zusammengezogen aus: „Ich wünsche Glück, auf daß
die Gänge sich Dir auftun!" „Glück schließe sich Dir auf!" im Gegensatz zu
„Glück schließe sich Dir zu!"Näher liegender wäre es allerdings, eine
Zusammenziehung anzunehmen aus: „Glück auf die Fahrt!" oder analog dem
Schiffergruße: „Glück an!" aus „Das Glück führe Dich wieder auf (aus der
Tiefe der Grube ans Tageslicht)" oder endlich, worauf eine Stelle aus einem
Liede von Daub in Grubenklänge: Stets „Glück auf und nie Glück ab!"
hindeutet, eine Zusammenziehung aus: „Dein Glück steige, mehre sich!" - mit
Rücksicht aber auf den Gegensatz zwischen „Glück auf" und „Glück zu", und im
Hinblick auf die üble Vorbedeutung, welche die Bergleute mit der Grußformel
„Glück zu" verbanden und in einzelnen Gegenden noch heute verbinden, muß
wohl die Ableitung vonHerttwig als die richtige angenommenwerden. ...
Übrigens ist der Gruß „Glück auf" keineswegs so alt, als gemeiniglich
angenommen wird. Er scheint nicht über das 17. Jahrhundert hinauszureichen
und erst in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts allgemein gebräuchlich
geworden zu sein. Vorher kommen als dergleichen ermunternde Ausrufe nur die
gewöhnlichen: „Frisch auf" „Wol auf" „Heisa" „Eia" usw. |
- Abbau:
- Entnahme von Mineralien.
- Abbaustoß:
- eine mehr oder weniger in der Vertikalebene liegende Angriffsfläche zum
Zwekke des Abbaues.
- Anschläger:
- ein Bergarbeiter, der anschlägt.
- anschlagen:
- im Schacht aufzufördernde Fördergefäße füllen und an dem Seil befestigen,
bzw. auch bereits gefüllte Fördergefäße an dem Seil befestigen.
- Bau:
- ein durch bergmännische Arbeiten und zu bergmännischen Zwecken in der
Gebirgsmasse hergestellter Raum.
- Berge:
- durch bergmännischen Betrieb losgetrenntes oder dabei abgefallenes
Gestein, welches keine nutzbaren Mineralien enthält; taubes Gestein.
- Drittelführer:
- verantwortlich für eine Arbeitsgruppe vor Ort.
- einfahren:
- sich in einen Grubenbau begeben.
- Flöz (auch Flötz, Flez):
- eine plattenförmige Lagerstätte, welche eine bedeutende Ausdehnung und
eine mehr der horizontalen sich nähernde, sehr flach fallende Lagerung
besitzt.
- gewinnen:
- durch bergmännischen Betrieb nutzbare Mineralien von ihren natürlichen
Lagerstätten lostrennen.
- Grube:
- Bergwerk, Kohlengrube: Ein Bergwerk, in welchem Stein- oder Braunkohle
gewonnen wird.
- Hangende:
- diejenige Gebirgsmasse, welche auf einer nicht senkrecht fallenden,
nutzbaren Lagerstätte unmittelbar aufliegt.
- Hauer:
- ein Bergarbeiter, welcher unterirdische Grubenbaue herstellt und die
Mineralien gewinnt.
- Lagerstätte:
- diejenigen Orte, worin die Mineralien unmittelbar gefunden werden.
- Laus:
- Holzkeil zur Ausfüllung etwaiger Lücken zwischen den einzelnen Hölzern der
Zimmerung.
- Lehrhauer:
- ein noch nicht ausgelernter Hauer, mit weniger Lohn und Rechten als der
Hauer.
- Seil:
- ein an einer Fördermaschine angebrachtes starkes Tau, an welche die durch
einen Schacht aus- und einzufördernden Gegenstände befestigt werden.
- Seilfahrt:
- das Fahren am Seile, sowohl für Güter als auch für Personen.
- Stoß:
- die seitliche Begrenzungsfläche eines Grubenbaues.
- Streb:
- Abbaustoß beim Strebbau.
- Strecke (auch laufender Ort,schlagende Straße):
- ein Grubenbau von regelmäßigem, sich gleichbleibendem Querschnitt, welcher
in seiner Länge mehr einer horizontalen Richtung folgt und in der Regel nicht
von der Erdoberfläche, sondern von einem anderen Grubenbau aus angelegt ist.
- vor Ort:
- ein Punkt in der Grube, wo Gewinnungsarbeiten stattfinden.
- Zeche:
- Bergwerkseigentum im engeren Sinne überhaupt.
- Zimmerung:
- zur Sicherung der Grubenbaue gegen Zusammensturz in denselben angebrachte
Unterstützung durch Holzwerk.
Nach dem Deutschen Bergwörterbuch von Heinrich Veith, Breslau 1871.
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